Cerkniško jezero, der Zirknitzer See

Der große See in der Nähe der kleinen Ortschaft Cerknica ist bekannt für seine extremen Schwankungen im Wasserstand. Nach ergiebigen Regenfällen füllt er sich mit Wasser und zeigt sich als der größte See Sloweniens. In der Sommerhitze trocket er fast komplett aus. Im August, als wir anreisten, ist er meist leer.

Auch die Einheimischen hatten uns vorausgesagt, dass wir ihn ausgetrocket vorfinden werden. Umso größer war unsere Überraschung, ihn gut gefüllt vorzufinden. Der Sommer 2020 war regenreich, Hitzeperioden wurden durch nasse Phasen immer wieder unterbrochen. Das hatte offenbar ausgereicht, um das Austrocknen zu verhindern, oder den See wieder anzufüllen. Wir wissen es nicht.

Der Artenreichtum ist wirklich eindrucksvoll. In der kurzen Zeit, die wir für unsere Fotos nutzen, trafen wir mehrere Frosch-Arten, Graureiher, Silberreiher, Fische, Libellen und andere Insektenarten, Fische. Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermeinte, ganz kurz eine Rohrdommel zu sehen, als sie ihre Flügel spreizte, bevor sie wieder mit der Vegetation des Gewässers verschmolz. Für ein Foto war das viel zu schnell.

Silberreiher am Cerknica-See. Weit weg von uns an einer der Lacken im Schilf fanden sie sich zusammen für die Jagd auf den Fischreichtum.
Ein Teichfrosch mit seiner Beute. Lange verharrte er reglos und ließ sich nicht von meiner Kamera irritieren. Plötzlich sprang er mit mehreren Sätzen auf mich zu. Aber das Ziel war ein fetter Regenwurm.
Spiegelnde Libelle

Eigentlich gilt der Cerknica-See als ein ruhiges Plätzchen, menschenleer und ideal für Landschaftsfotos. Aber 2020 ist alles anders. Die slowenische Regierung spendete als Covid-Maßnahme ihren Bürgern einen 200 Euro-Reisegutschein, der nur im eigenen Land einzulösen ist. Dagegen gab es Reisewarnungen für andere Länder, insbesondere das Nachbarland Kroatien.

Kanufahrer am See

Das war die Erklärung, dass der See nun von einheimischen Touristen bevölkert war, die in der Sonne lagen, das schöne Wetter genossen und den See für Fahrten im Kanu nutzten. Das gab natürlich neben den Naturfotos auch die Gelegenheit für Bilder á la „Urlaub in Slowenien“.

Die Große Pechlibelle (Ischnura elegans) erhebt sich kurz von ihrem Sitzplatz.
Junger Wasserfrosch mit ungewöhnlicher Braunfärbung (normalerweise sind sie grün, wie der Teichfrosch).