Die untersuchten Arten

Terrestrische Arten

Aquatische Arten

Die terrestrischen Arten

Ellobiacea

Carychiidae

1. Carychium minimum O. F. MÜLLER 1774

Lebensraum: dauernd nasse Biotope, Wassernähe, Sümpfe, Auwälder und nasse Talwiesen, besonders der Ebene und der niedrigen Berglagen.

Lebensweise: oft amphibisch an der Unterseite von Holz, das in starker Nässe liegt.

Geographische Verbreitung: Europäisch-sibirisch; Europa ohne die südlichen Mittelmeerhalbinseln Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1600 m

Vorkommen in Österreich: gleichmäßig verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lt. KLEMM (1974) auf der Ruine Aggstein, in vorliegender Untersuchung dort aber nur Leerschalenfunde.


2. Carychium tridentatum O. F. MÜLLER 1774

Lebensraum: Wälder, feuchte Wiesen, gut bewachsene Standorte, zwischen Laub und Gestein, in der Regel an trockeneren Standorten als C. minimum, aber auch mit dieser gemeinsam auftretend.

Lebensweise: ist hinsichtlich der Böden nicht wählerisch, zeigt auch Anpassungen an trockene Böden, und kommt auch in feinem Gesteinsgrus vor.

Geographische Verbreitung: : Europäisch; auch im südlichen Bereich. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1950 m

Vorkommen in Österreich: sehr häufig und verbreitet

Cochlicopacea

Cochlicopidae

3. Cochlicopa sp. RISSO 1828

4. Cochlicopa lubrica RISSO 1828

Lebensraum: Feuchte Biotope, vor allem Talwiesen und -aue, mäßig feuchte Standorte jeder Art; Sümpfe, Wiesen und Wälder von der Ebene bis ins Gebirge, besonders gerne im Gras und Moos von Wiesen, auch unter Laub am Waldrand.

Lebensweise: feuchtigkeitsliebend

Geographische Verbreitung: Holarktisch; ganz Europa, von Nordafrika und den atlantischen Inseln durch Europa, bis zu den Britischen Inseln, Island; Rußland bis zum Eismeer, Sibirien, bis Japan; in Nordamerika von Ohio bis Alaska Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2200 m Vorkommen in Österreich: verbreitet, nur in der südöstlichen Steiermark anscheinend seltener.

Beobachtungen und Bemerkungen: In der Ruine Aggstein gibt es ein sehr zahlreiches Vorkommen am Standort K, wo eine Holztreppe steht, links und rechts davon erstreckt sich jeweils ein kleines Wiesenstück. Zum Teil wurden große Mastformen beobachtet. An den anderen Standorten wurde sie auch gesammelt, aber nicht in so großer Individuenzahl, zumeist nur in Form von Leerschalen.

5. Cochlicopa lubricella (PORRO 1828)

Lebensraum: Rasen und Wiesen trockener Hänge, calciphil, auf xerothermen Felsen und Geröllhalden, auch auf Kalk- Sanddünen; gelegentlich mit C. lubrica vergesellschaftet.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in großen Teilen Europas, in den gesamten Alpen, im Großteil Westasiens; im Norden bis Südfinnland; in Spanien nur im Norden. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: ziemlich gleichmäßig verbreitet, in der Südsteiermark offenbar selten.

Beobachtungen und Bemerkungen: Cochlicopa lubricella kommt auch auf der Ruine Aggstein mit C. lubrica vergesellschaftet vor. Die Art bildet ebenfalls größere Schalen aus und ist in manchen Fällen nur an Schalenbeschaffenheit und Umriß von C. lubrica zu unterscheiden, nicht anhand der Größe.

Pupillacea

Vertiginidae

6. Columella sp. WESTERLUND 1878

7. Columella columella (G. v. MARTENS 1830)

Lebensraum: Krautschicht feuchter Wälder, Sümpfe, Wiesen, mäßig feuchte und kalkhältige Standorte, gesteinsindifferent; vorwiegend in den tieferen Lagen.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa ohne den Süden der Mittelmeerhalbinseln. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2280 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet.

8. Columella edentula (DRAPARNAUD 1805)

Lebensraum: gesteinsindifferent, pflanzenreiche, feuchte Orte.

Lebensweise: steigt auf Pflanzen der Krautschichte auf, an der Unterseite und den Blattadern großer Blätter.

Geographische Verbreitung: Holarktisch, Europa von den Alpen nordwärts bis Island und Finnland, durch Sibirien bis Japan, großer Teil von Nordamerika. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2280 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lt. KLEMM (1974) auf der Ruine Aggstein, in der vorliegenden Arbeit konnten dort aber nur Leerschalen nachgewiesen werden.

9. Truncatellina cylindrica (FÉRUSSAC 1807)

Lebensraum: Sonnige Trocken- und Halbtrockenrasen, südexponierte Böschungen von Straßen und Flußregulierungen, Felsen, lichte Wälder und Geröllhalden, auch feuchte Standorte zusammen mit Vertigo pygmaea, gesteinsindifferent.

Geographische Verbreitung: (Süd-) Europäisch; Nordwestafrika, Kleinasien; sporadisch bis Schottland, Südskandinavien, Mittelrußland. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1900 m

Vorkommen in Österreich: gleichmäßig verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Aufgrund der Lebensweise im Bodenbereich oft sehr viele, auch frische Leerschalen, dazu vergleichsweise wenige lebende Individuen. In Weitenegg wurden Leerschalen gefunden, deren obere 3 Umgänge (vom Apex weg) in charakteristischer Weise aufgebissen worden sind. Von welchem Tier die Fraßspuren stammen, konnte nicht ermittelt werden. Ähnliche Fraßspuren finden sich auch bei Leerschalen von Vallonia costata.

10. Vertigo sp. O. F. MÜLLER 1774

11. Vertigo pygmaea (DRAPARNAUD 1801)

Lebensraum: Offene Standorte von der Sumpfwiese bis zum Trockenrasen, Gras und Moos feuchter Wiesen, trockene Kalkrasenstandorte, auch Sanddünen und Sümpfe; bewachsene Felshänge, gesteinsindifferent, den Wald meidend. Gerne mit Vertigo antivertigo vergesellschaftet.

Geographische Verbreitung: : Holarktisch; fehlt in Europa nur im Süden der Mittelmeerhalbinseln und im äußersten Norden. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1900 m

Vorkommen in Österreich: weiter ins Alpenvorland; Verbreitungslücken.

12. Vertigo alpestris ALDER 1838

Lebensraum: Geröllhalden, alte Mauern, lichte, trockene Waldbestände, Kalkfelsen im Hochgebirge, zwischen Laub über Hangschutt und im Moos an Felsen, kalkliebendes Tier.

Geographische Verbreitung: Nordisch-alpin; Nordeuropa, bis Ostasien; Alpen, Karpaten und angrenzende Mittelmeerländer. Vorkommen in Höhenlagen: 200 - 2280 m

Vorkommen in Österreich: . Im Alpenvorland bis über die Donau vordringend; diese Vorkommen sind zum Teil glaziale Relikte.

Beobachtungen und Bemerkungen: An der Friedleiten bei Schönbühel wurde eine Leerschale gefunden, die - wahrscheinlich von einer anderen Schnecke - angeätzt worden war. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 1)

13. Vertigo pusilla O. F. MÜLLER 1774

Lebensraum: Laubwälder an weniger feuchten Stellen und verhältnismäßig trockenen Standorten, Felsen, Mauern, Bodenstreu in Lichtwäldern und Hecken, gelegentlich Sanddünen; Wiesen (selten), gesteinsindifferent.

Geographische Verbreitung: Europäisch-westasiatisch; in fast ganz Europa und in Kleinasien. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: Fast im ganzen Bundesgebiet mit Verbreitungslücken, dicht besiedelt: Alpenrand von Wien bis zum Semmering, der nördliche Teil von Salzburg, das oberösterreichische Salzkammergut und das Tote Gebirge.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfunde in Ruine Aggstein und Streitwiesen, dort auch eine besonders frische Leerschale (Standort STA), die auf ein rezentes Lebendvorkommen schließen läßt, auch unter der Berücksichtigung, daß der sehr kalkreiche Boden der Ruinen Leerschalen gut konserviert. In der Ruine Weitenegg und an den Vergleichsstandorten wurden nur Leerschalen gefunden, teilweise auch sehr ausgeblichen.

14. Vertigo angustior JEFFREYS 1830

Lebensraum: sehr feuchte Wiesen zumeist in Tälern, aber auch in feuchten Bergwiesen. Oft vergesellschaftet mit V. antivertigo.

Geographische Verbreitung: Europäisch, in Alpen und Mitteleuropa Verbreitungslücken. Im Osten bis zum Kaukasus und Nordiran. Fehlt in südlichen Teilen der Mittelmeerhalbinseln, auch im äußersten Norden Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1700 m

Vorkommen in Österreich: aufgrund der schwierigen Gewinnung nicht gesicherte Verbreitung.

Beobachtungen und Bemerkungen: keine Lebendfunde im Untersuchungsgebiet.

Chondrinidae

15. Granaria frumentum (DRAPARNAUD 1801)

Lebensraum: Rasen sonniger Hänge, zwischen Steinen, im trockenen, steppenartigen Gelände, am Fuß von Felsen, auf Geröllhalden und an alten Mauern, kalkliebend.

Geographische Verbreitung: Nordalpin, mittel- und osteuropäisch, südalpin; von den Pyrenäen bis zum Balkan, in Mittel- und Süddeutschland zerstreut. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1600 m

Vorkommen in Österreich: Im Osten in den Lößgebieten häufig; Alpenrandbewohner, der selten tiefer in die Alpen eindringt, ziemlich häufig im Grazer Bergland und im östlichen Kärnten.

Beobachtungen und Bemerkungen: Neben der Ruine Weitenegg am Bahndamm (Standort UB1) wurde eine Leerschale mit Gehäusemißbildungen, in der Nähe der Teufelsmauer bei Spitz (TMX) ein Exemplar mit stark verkürztem Gewinde gefunden. Leerschalen bei der Ruine Senftenberg enhielten mehrere Exuvien von Drilidae.

16. Chondrina avenacea (BRUGUIÈRE 1792)

Lebensraum: trockene, offene Habitate auf Kalk und Dolomit, an den Steinen und an den Mauern, gerne mit C. clienta vergesellschaftet.

Geographische Verbreitung: Westeuropäisch-alpin; zerstreut von Spanien durch Frankreich und die Alpen bis zur nordwestlichen Balkanhalbinsel, in den kalkreichen Mittelgebirgen nördlich der Alpen. Vorkommen in Höhenlagen: 240 - 2900 m

Vorkommen in Österreich: scheint im südlichen Landesteil zu fehlen, ebenso wie im Zentrum der niederösterreichisch- steirischen Kalkalpen.

Beobachtungen und Bemerkungen: Keine Lebendfunde, nur Leerschalen in Spitz a. d. Donau, in der Nähe der Teufelsmauer, an einer Wegkehre unmittelbar vor dem Beginn des Waldes.

17. Chondrina clienta (WESTERLUND 1883)

Lebensraum: trockene, offene Standorte, kalkreiche Felsen und Geröllhalden, hauptsächlich montan.

Geographische Verbreitung: Osteuropäisch-alpin; Schweiz, Bayerischer Jura, Mähren, Slowakei, Karpatenbogen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Krim, Kaukasus, Balkanhalbinsel. Vorkommen in Höhenlagen: 150 - 2400 m

Vorkommen in Österreich: Im größten Teil der österreichischen Kalkalpen mit C. avenacea vergesellschaftet, aber anscheinend weniger kalkgebunden, sie dringt auch weiter ins Alpenvorland ein.

Beobachtungen und Bemerkungen: Im Untersuchungsgebiet nur Vorkommen in der Ruine Hinterhaus bei Spitz a. d. Donau.

Orculidae

18. Sphyradium doliolum CHARPENTIER 1837

Lebensraum: feuchte, schattige Standorte, unter der Bodenstreu in Wäldern, zwischen Steinen; offenes Gelände, Quellbereiche, zwischen Grasbüscheln und im Humus, kalkliebend, aber nicht kalkgebunden.

Geographische Verbreitung: Süd- und südosteuropäisch; Mittelmeerländer von den Pyrenäen bis zum nördlichen Iran; Mittelgebirge nördlich der Alpen und Karpaten, in Deutschland bis zur Westfälischen Pforte. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1800 m

Vorkommen in Österreich: Häufigere Vorkommen nur am Alpenostrand von Wien bis zum Grazer Bergland, in Kärnten und Osttirol.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfund nur in Streitwiesen (STX)

19. Pagodulina pagodula DESMOULINS 1830, Pagodulina pagodula principalis KLEMM 1939

Lebensraum: zwischen Fallaub und Steinen in Wäldern, an feuchten, schattigen Standorten.

Lebensweise: verborgen.

Geographische Verbreitung: Ostalpiner Endemit; im östlichen Teil der Nordalpen, von den Salzburger und Berchtesgadener Alpen bis zum Alpenostrand, ohne den Wienerwald. Die Westgrenze verläuft vom Tennengebirge nordwärts bis zum Inn bei Braunau, mit vorgelagerten Vorkommen, auch nördlich der Donau. Die Südgrenze liegt etwa an der Linie Enns-Salza (Hochschwab); sie fehlt anscheinend im Toten Gebirge und im Ausseerland, auch im Dachsteinmassiv, lebt aber um den Hallstättersee und von dort südwärts bis zu Enns.

Vorkommen in Höhenlagen: 260 - 1600 m

Beobachtungen und Bemerkungen: Die Nominatart kommt laut KLEMM (1974) in Österreich nicht vor. Die Vorkommen sind der Ausprägung Pagodulina pagodula principalis KLEMM 1939 zuzuordnen. FRANK (1987) weist in Aggstein Pagodulina pagodula altilis nach, deren Hauptareal der nordöstlichste Teil der Alpen und der Wienerwald ist. Sie kommt auch bis in die Wachau vor, östlich bis zu den Hainburger Bergen, durchs Leithagebirge in die Bucklige Welt.

In den Ruinen Aggstein und Weitenegg wurden keine Exemplare gefunden, dafür aber in Streitwiesen und in der unmittelbaren Umgebung der Ruinen Aggstein und Weitenegg, bei der Ruine Aggstein unmittelbar der Burg benachbart (Lebende und sehr frische Leerschalen), und im Ort Aggstein, in Weitenegg am Fuß des Ruinenhügels in der Nähe des Weiten-Ufers.

Pupillidae

20. Pupilla sp. FLEMMING 1828

21. Pupilla muscorum (LINNAEUS 1758)

Lebensraum: Trockene, exponierte, kalkreiche Standorte, Trockenrasen, Gerölle, auch an Steinmauern und Sanddünen.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2600 m

Vorkommen in Österreich: Verbreitungsschwerpunkte am Alpenostrand im Gebiet von Wien bis zum Semmering, weiters Neusiedlerseegebiet, östliches Kärnten; ansonsten mit größeren Lücken (z. B. der Großteil der oberösterreichisch-steirischen Kalkalpen.

Beobachtungen und Bemerkungen: Die Formen von Pupilla muscorum zeigen in der Ruine Aggstein teilweise sehr verzwergte Formen mit schwacher Ausprägung der Mündung (siehe Abbildung: Anhang, Bildtafel 1). Auch am Standort Teufelsmauer wurden teilweise verzwergte Exemplare gefunden. Auffallend ist die oft große Menge an Leerschalen im Vergleich zu den Lebendfunden.

22. Pupilla sterrii (VOITH 1840)

Lebensraum: Sehr trockene, exponierte Standorte auf Kalkgrund, in Grasstreifen an sonnigen Kalkfelsen, südexponierte Felsfluren, am Fuß von Felsen; hauptsächlich montan.

Geographische Verbreitung: Mittel- und südeuropäisch, asiatisch; Alpen, Karpaten, Balkan; zerstreut in den Mittelgebirgen; von Kleinasien durch Turkestan bis nach Nordchina. Vorkommen in Höhenlagen: 170 - 2280 m

Vorkommen in Österreich: zerstreute Vorkommen im ganzen Bundesgebiet.

23. Pupilla triplicata (STUDER 1820)

Lebensraum: Sehr trockene, exponierte Standorte auf kalkreichem Grund, im Gras besonnter Kalkfelsen, zwischen Kalkgeröll mit xerophiler Vegetation; hauptsächlich submontan.

Geographische Verbreitung: Alpin-südosteuropäisch; in Südeuropa von Spanien bis nach Transkaukasien; in Deutschland vereinzelte Vorkommen. Vorkommen in Höhenlagen: 220 - 1500 m

Vorkommen in Österreich: nicht selten, aber unzusammenhängend verbreitet, mit Lücken.

Valloniidae

24. Acanthinula aculeata (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: in Mischwäldern, Heckenstrichen und Gebüschen, unter dem Fallaub und Totholz, gelegentlich am Fuß von Felsen in offeneren Habitaten; gesteinsindifferent.

Geographische Verbreitung: Westpaläarktisch; von Nordafrika über fast ganz Europa bis Mittelrußland und Transkaukasien. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1900 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfunde auf den Ruinen Weitenegg und Streitwiesen, in Aggstein nur in den umliegenden Lebensräumen (Aggsteingraben, dort auch sehr frische Leerschalen). Auf der Ruine Wolfstein keine Lebendfunde, aber frische Leerschalen.

25. Vallonia sp. RISSO 1826

In der Ruine Weitenegg wurden im Standort E19 zahlreiche Leerschalen von Vallonia mit charakteristischen Bißspuren gefunden, ähnlich wie bei Truncatellina cylindrica.

26. Vallonia costata (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: trockene, offene Standorte auf kalkreichem Untergrund; zwischen Geröll, am Fuß von Mauern, Kurzrasen, gelegentlich trockene Lichtwälder, Sanddünen; seltener aber auch feuchte Lebensräume.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 200 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Die Art ist auf den Ruinen sehr häufig, besonders auf Weitenegg, auch auf Moospolster sehr exponierter Standorte. Leerschalen mit Exuvien von Drilidae fanden sich in Aggstein (AX), Senftenberg (SE1, SE4). (Abbildung: Anhang, Bildtafel 2)

27. Vallonia costata helvetica (STERKI 1890)

Lebensraum: trockene, warme Standorte, besonders südseitige Hänge und Felsflure.

Geographische Verbreitung: Europäisch-asiatisch; aus Nordamerika nicht bekannt. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1700 m

Vorkommen in Österreich: wahrscheinlich verbreiteter als bekannt, da sie häufiger nicht von V. costata getrennt geführt wird.

Beobachtungen und Bemerkungen: Auch in dieser Arbeit werden V. costata und V. costata helvetica gemeinsam genannt. Beide Formen kamen in gemischten Populationen vor, zwischen den feingerippten helvetica-Formen und den grobgerippten Nominatformen gab es auch zahlreiche Übergänge (zart, aber deutlich gerippte Exemplare). Daher wurden beide Formen als Vallonia costata in den Ergebnissen angeführt, um genauere ökologische Zuordnungen zu ermöglichen.

28. Vallonia pulchella (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Offene Rasenstandorte auf kalkreichem Grund, meist feuchtere Stellen, feuchte Wiesen und sumpfige Biotope; gelegentlich auch Trockenrasen und zwischen Steinschutt, ist im Wald weniger anzutreffen.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet und häufig.

Beobachtungen und Bemerkungen: Abbildung: Anhang, Bildtafel 2. In der unmittelbaren Umgebung der Ruine Aggstein (AM2) wurde ein Exemplar gefunden, das stark einer Vallonia exentrica ähnelt.

29. Vallonia excentrica (STERKI 1893)

Lebensraum: Offene, meist trockenere Standorte auf kalkreichem Untergrund, Kurzrasen, zwischen Geröllen, auch an Sanddünen; im allgemeinen waldmeidend.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; selten in Nordbritannien, in Skandinavien kaum über 60° N reichend, in Tschechien und der Slowakei spärlich. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: zerstreute Vorkommen in allen Bundesländern.

Beobachtungen und Bemerkungen: Sie wird in der Literatur oft als V. pulchella excentrica (STERKI) geführt.

Buliminacea

Buliminidae

30. Merdigera obscura (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: schattige, felsige Standorte, auch außerhalb des Waldes, Heckenstriche, Fuß von Mauern und an Bäumen, zwischen Fallaub.

Lebensweise: weniger feuchtigkeitsbedürftig als Ena montana.

Geographische Verbreitung: Europäisch; von Nordwestafrika über fast ganz Europa, bis Südfinnland. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: nicht so gut bekannt, in der Steiermark scheinbar selten, häufig am Alpenostrand von Wien bis zum Semmering, auch im Leithagebirge und in Kärnten, vereinzelt in den Alpentälern.

Beobachtungen und Bemerkungen: In der Umgebung der Ruine Streitwiesen (SU7) wurde eine Leerschale gefunden, die von Dipteren-Larven besiedelt wurde.

31. Zebrina detrita (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Kalkliebend, warme, kurzrasige oder buschige warmtrockene Hänge, am Fuß xerothermer Felsen; Felsensteppen und Waldsteppen; wärmeliebend.

Geographische Verbreitung: Mediterran-südalpin: Im Norden in Mittelengland, Deutschland (zerstreut), im Osten von Ungarn nach Siebenbürgen und Dobrutscha, Nordgriechenland bis nach Kleinasien; Nord-Grenze: Mitteldeutschland-Innerböhmen, Südmähren und -slowakei. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 1400 m

Vorkommen in Österreich: zwei getrennte Areale: Nordosten in der weiteren Umgebung von Wien, und Westen/Südwesten: in Nord- und Osttirol. Isoliertes Vorkommen am Schloßberg in Graz.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lt. KLEMM (1974) in der Ruine Hinterhaus, aber dort in der vorliegenden Untersuchung nur in der Umgebung beobachtet, dort aber häufig.

Clausiliacea

Clausiliidae

32. Clausiliidae indet. sp.

33. Cochlodina laminata (MONTAGU 1803)

Lebensraum: Schattige Standorte in Wäldern verschiedener Art, unter Gebüschen, Fuß von Felsen und Mauern, an Bäumen aufsteigend, zwischen Fallaub und unter Altholz; gesteinsindifferent.

Geographische Verbreitung: Europäisch; in ganz Europa von Südskandinavien bis Nordspanien, im Osten bis zum Kaukasus Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2330 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet

Beobachtungen und Bemerkungen: Vor allem auf der Ruine Aggstein und Umgebung vorkommend, Standort AGU: Ein Totfund mit Weichteilresten.

34. Macrogastra sp. HARTMANN 1841:

35. Macrogastra ventricosa (DRAPARNAUD 1801)

Lebensraum: Bodentier in Wäldern, unter Gebüschen, zwischen Fallaub, moosigen Steinen und unter Altholz, feuchtigkeitsbedürftig.

Geographische Verbreitung Europäisch; von Südnorwegen und Mittelrußland bis nach Nordspanien. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1800 m

Vorkommen in Österreich: mit einigen Lücken weit verbreitet

36. Macrogastra plicatula (DRAPARNAUD 1801)

Lebensraum: Gesteinsindifferent, bevorzugt feuchte Waldstandorte, unter Gebüschen, am Fuß von Mauern, unter Fallholz und an moosigen Felsen.

Geographische Verbreitung: Die Gesamtart plicatula ist in ganz Europa, besonders in Mitteleuropa, verbreitet. M. plicatula s. str. dürfte in Nordwestdeutschland vorherrschend sein (etwa vom Harz an) und im nördlichen Vorarlberg und in Nordtirol vorkommen. Vorkommen in Höhenlagen: 200 - 2100 m

Vorkommen in Österreich: Dichte Besiedlung im gesamten Bundesgebiet, Verbreitungslücken im Wienerwald, im nordöstlichen Niederösterreich und in der südöstlichen Steiermark.

Beobachtungen und Bemerkungen: Im Aggsteingraben wurde Macrogastra plicatula grossa mit einer höhe von 12,8 mm, ein weiteres Exemplar mit einer Höhe von 13,1 mm gefunden.

37. Clausilia cruciata (STUDER 1820)

Lebensraum: Gesteinsindifferent; vor allem in feuchten, schattigen Misch- und Nadelwäldern, gerne in Wassernähe; zwischen Fallaub, an Bäumen, oberhalb der Baumgrenze in felsigen und schattigen Lebensräumen.

Geographische Verbreitung: Mittel- und osteuropäisch Vorkommen in Höhenlagen: 200 - 2260 m

Vorkommen in Österreich: Großteil des Bundesgebietes, in den gesamten Alpen bekannt aber nur wenig ins Alpenvorland reichend.

38. Clausilia pumila C. PFEIFFER 1828

Lebensraum: Gesteinsindifferent; feuchte Wälder der Ebene und der Tallagen, besonders Auwälder; meist zwischen Fallaub, unter Altholz.

Geographische Verbreitung: Mittel- und osteuropäisch; in den Südostalpen bis Friaul, die Westgrenze in Deutschland etwa in der Linie Hamburg-Würzburg-Tegensburg. Vorkommen in Höhenlagen: 150 - 1800 m

Vorkommen in Österreich: nur in der östlichen Landeshälfte.

Beobachtungen und Bemerkungen: Nur ein Leerschalenfund in der Ruine Streitwiesen.

39. Clausilia dubia DRAPARNAUD 1805

Lebensraum: feuchte, schattige Felsen und bemooste Mauern, auch verschiedene Wälder, bevorzugt Kalk.

Geographische Verbreitung: West- und mitteleuropäisch Vorkommen in Höhenlagen: 170 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: vom nördlichen Niederösterreich am Alpenostrand südwärts über Burgenland, Steiermark, bis Kärnten, bis zu den westlichen Karnischen Alpen.

Beobachtungen und Bemerkungen: Clausilia dubia ist in mehreren Formen ausgeprägt, die als Rassen beschrieben werden (KLEMM 1960). Im Untersuchungsgebiet tritt am häufigsten die Form Clausilia dubia moldanubica auf, eine kleinwüchsigere, feiner gerippte Form. Diese Form tritt in der Ruine Aggstein fast ausschließlich auf, in den anderen Ruinen aber in gemischten Populationen zusammen mit C. dubia dubia.

Ruine Aggstein: Standort B: Clausilia dubia moldanubica: schlank, rippenstreifig, Basalrinne, reduzierte Knötchen. Standort M: Exemplar mit Mündungsanomalie. Ruine Dürnstein: DÜ2 26.07.1989: Zusammen mit Balea biplicata kriechend auf Fels beobachtet. Ruine Wolfstein: WO2: Clausilia dubia, keine moldanubica-Ausprägung. Ruine Hinterhaus: HH3: Exemplar mit 2 Parietalfalten gefunden. Ruine Streitwiesen, STC: Clausilia dubia zusammen mit Cepaea hortensis auf Felsen kriechend. Standort STI: 14.10.1990: Clausilia dubia: Anzahl steigt mit der Nähe zur Mauer. Ruine Weitenegg: C18: 19.04.1989: auf verputzter Mauer kriechend. H4: Am Nordhang, ausgebleichte Exemplare. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 3)

40. Balea biplicata (MONTAGU 1803)

Lebensraum: Gesteinsindifferent, an schattigen Waldstandorten, in Krautbeständen, zwischen Steinschutt; an trockeneren, exponierten Standorten besondere ökologische Ausprägungen: sordida (A. SCHMIDT 1886) und chuenringorum (TSCHAPECK 1890).

Geographische Verbreitung: Mitteleuropa, bis Südosteuropa; bis Südskandinavien, Polen, Nord- und Westkarpaten, Bulgarien, Nordgriechenland, Südtirol, nördliche Schweiz, Nordfrankreich. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2300 m

Vorkommen in Österreich: Im Norden; von Vorarlberg bis ins Burgenland, in Salzburg sehr häufig, im Osten reicht die dichte Besiedlung bis etwa Rax- und Semmeringgebiet; im Süden isolierte Standorte bei Lienz.

Beobachtungen und Bemerkungen: In der Ruine Aggstein kommt die xerothermophile Form chuenringorum vor: schwächere Rippung, engere Spina, Reduktion der Mündungsarmaturen. Diese ökologische Ausprägung ist im Zusammenhang mit dem Standort zu sehen, die Form kommt in allen Übergängen gemeinsam mit der Nominatform vor. In den Ruinen gehört die Art zu den am meisten dominanten, nach den Dominanzwerten zu schließen ist sie in der Ruine Aggstein die am besten angepaßte unter den größeren Arten. Nur Vallonia costata, welche mehr im Bereich des Bodens vorkommt, ist in manchen Fällen dominanter.

Ruine Aggstein: An einigen Standorten fanden sich Exemplare mit doppelter Mündung, Schalenmißbildungen und Gehäusereparaturen. Oft wurden die Tiere auf dem Felsen und in Mauerritzen beobachtet, sie beschränken die Phase der Nahrungsaufnahme nicht unbedingt auf feuchte Witterung. Bei Trockenheit haften sie mitunter auch an glatten Urgesteinspartien. Einige Lebendexemplare auf dem östlichen Felskopf hatten eine auffallend weiße Farbe.

An einem Standort im Aggsteingraben (AGM) traten 2 verschiedene Morphotypen (B. b. chuenringorum und B. biplicata biplicata) am selben Standort miteinander auf. Das konnte auch auf der Ruine Aggstein beobachtet werden. Balea biplicata chuenringorum kommt ebenfalls im Auwaldstreifen bei Aggsbach vor. Auf der Ruine Dürnstein wurden mehrere Exemplare kriechend auf einer moosbewachsenen Treppe und auf einem Felsstück beobachtet. Auf der Ruine Wolfstein (WO2) kommt Balea biplicata kommt in eindeutiger Nominat-Ausprägung vor, während die Ruine Weitenegg vor allem von Balea biplicata sordida besiedelt wird. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 3)

41. Balea perversa (LINNAEUS 1758)

Lebensraum: an mäßig trockenen Felsen vom Hügelland bis in niedere Gebirgslagen, alten Mauern und seltener an bemoosten Baumstämmen, in Ruinen und auf einzeln stehenden Bäumen, fehlt aber in der weiteren Umgebung dieser Objekte (in den Ostalpen). Dieser Umstand ist lt. KLEMM (1974) auf die Verbreitung durch Vogelschwärme zurückzuführen. (Bombycilla garrulus) (löst sich bei Berührung sofort von der Unterlage, aber heftet sich gleich wieder an). FLASAR (1977) erwähnt die Art im Böhmischen Mittelgebirge an einigen Stellen an Burgruinen lebt.

Geographische Verbreitung: Westeuropäisch. Lückenhaft in den Alpen und Mitteleuropa. Westen: Britische Inseln, Niederlande, Belgien, Frankreich, Portugal, Teile von Spanien, Süden: Italien, auf Sizilien, Sardinien, Korsika; im Norden: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland. Fehlt in der norddeutschen Tiefebene, in den baltischen Ländern, in Polen, Rußland. Vorkommen in Höhenlagen: 210 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: zerstreute Verbreitung mit großen echten Lücken, Ballungsgebiete fallen mit Ruinen zusammen, Wachau, Glangebiet in Kärnten. Salzburg und Salzkammergut: große Bäume. Vorkommen in allen Bundesländern, Burgenland: nur Forchtenstein.

Beobachtungen und Bemerkungen: Die Verbreitung erfolgt offensichtlich im Gefieder von Vögeln. Die Art besiedelt daher topologisch exponierte Standorte (z.B. Baumwipfel). In der Ruine Aggstein kommt sie nur auf den exponierten Standorten vor, dem "Bürgel" und dem "Stein", auf letzterem aber nur vereinzelt. An den Standorten um den Bürgel herum gibt es fallweise Einzelfunde (herabgefallene Exemplare). Doch hier konnten sich die Populationen nicht ausbreiten. Eine Leerschale wurde in der Ruine Weitenegg gefunden, sonst gibt es keinen Nachweis an den untersuchten Standorten. Ruine Aggstein: H4: Exemplare mit gestreiftem Aussehen.

Succineacea

Succineidae

42. Succinella oblonga (DRAPARNAUD 1801)= Succinea oblonga (DRAPARNAUD)

Lebensraum: Feuchte Standorte verschiedener Art, Überschwemmungsbereiche, auf austrocknendem Schlamm, unter pflanzlichem Material, Steinen und Altholz; auch entfernt vom Wasser an trockeneren Stellen, zwischen Gras und Mull.

Geographische Verbreitung: Europäisch-westasiatisch; in fast ganz Europa und in Nordasien. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Conchologisch veränderliche Art.

43. Succinea putris (LINNAEUS 1758)

Lebensraum: Wassernähe, Schilfgürtel größerer Gewässer, feuchte, verschilfte Wiesen, auch trockene Hänge.

Lebensweise: nicht unbedingt auf Wasser angewiesen.

Geographische Verbreitung: Europäisch-sibirisch. Ganz Europa mit Ausnahme der südlichsten Teile der drei südlichen Halbinseln, ostwärts durch Nordasien bis Japan. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 2260 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet und häufig.

Beobachtungen und Bemerkungen: Wurde nur in Auwäldern (Aggsbach und Weitenufer) gefunden.

Achatinacea

Ferussaciidae

44. Cecilioides acicula (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: zwischen pflanzlichem Zerfallsmaterial, in Felsspalten, charakteristisch für trockene, südexponierte Wiesenhänge und Straßenböschungen, entlang von Flußläufen, kalkhold und meist in Tallagen.

Lebensweise: subterran.

Geographische Verbreitung: Mediterran, mittel- und westeuropäisch; im Mittelmeergebiet und in den warm-trockenen Teilen Mittel- und Osteuropas, im Norden bis Südschweden. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2100 m

Vorkommen in Österreich: auf den hohen Bergstöcken offenbar fehlend.

Punctacea

Punctidae

45. Punctum pygmaeum (DRAPARNAUD 1801)

Lebensraum: verschiedene mäßig feuchte, vegetationsreiche Standorte, in der Fallaub- und Streuschichte von Wäldern, unter Fallholz; auch offenere Biotope, gesteinsindifferent.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in ganz Europa, West- und Nordasien. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2770 m

Vorkommen in Österreich: Im ganzen Bundesgebiet verbreitet, in den waldarmen Gebieten weniger bekannt.

46. Helicodiscus (Hebetodiscus) singleyanus inermis H. B. BAKER 1929

Lebensraum: unterschiedliche Habitate des Tieflandes, in Ungarn auch im Bergland festgestellt; möglicherweise semi-subterrestrisch.

Lebensweise: Ökologie noch wenig bekannt

Geographische Verbreitung: Holarktisch; Nordamerika, Europa - vereinzelt in Südengland, Kanal-Inseln, Niederlande, Belgien, Ostdeutschland, Schweiz, Tschechoslowakei, Polen, Ungarn

Vorkommen in Österreich:. wenige zerstreute Fundmeldungen.

Beobachtungen und Bemerkungen: Es konnte ein weiterer Lebendnachweis in Weitenegg erbracht werden, am Fuße der Burg auf einer Wiese in der Nähe des Weitenbaches. Er ist hier vergesellschaftet mit Cecilioides acicula, die an diesem Standort ebenfalls lebend nachgewiesen wurde. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 4)

Discidae

47. Discus rotundatus (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: verschiedene feuchte, geschützte Standorte, in Wäldern unter Fallholz, unter der Rinde von Stubben, unter Steinen, zwischen Fallaub, auch offenes Gelände und Siedlungsnähe

Geographische Verbreitung: West- und mitteleuropäisch; von den mittelatlantischen Inseln über Westeuropa, bis Südskandinavien und ins Ostbaltikum. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2500 m

Vorkommen in Österreich: In ganz Österreich verbreitet; in größeren Teilen der Steiermark noch wenig bekannt.

Beobachtungen und Bemerkungen: In den untersuchten Ruinen häufig an der Unterseite von Steinen. In allen drei Ruinen gibt es Standorte, die sehr stark mit Steinen belegt sind, dort ist die Art sehr dominant.

48. Discus perspectivus (MEGERLE V. MÜHLFELD 1816)

Lebensraum: Wälder, zwischen Fallaub, gerne zwischen Steinschutt, moosigen Felsen, unter Rinden und im Gesteinsgrus am Fuß alter Mauern, kalkliebend.

Lebensweise: Bodentier.

Geographische Verbreitung: Ostalpin-südkarpatisch-balkanisch; Ostalpen, Karpaten, Nordwest-Balkan; die Westgrenze der geschlossenen Verbreitung verläuft etwa entlang der Salzach, zerstreute Reliktvorkommen im Alpenvorland bis ins Allgäu. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1000 m

Vorkommen in Österreich: Im Westen Österreichs fehlend, dicht besiedelt sind das nördliche Salzburg, das südliche Ober- und Niederösterreich, das Grazer Bergland und der Süden Kärntens; sie umgreift die Alpen im Osten.

Beobachtungen und Bemerkungen: Nur Funde in der Au nahe Aggsbach und in der Ortschaft Aggstein.

Gastrodontacea

Gastrodontidae

49. Zonitoides (Z.) nitidus (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: feuchte bis nasse Standorte, Überschwemmungsbereich von Gewässern, Röhrichtgürtel, Auwälder, Naßwiesen und versumpfte Stellen im Wald; auch amphibisch an der Unterseite von Schwemmholz.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; fehlt in Europa nur im nördlichen Skandinavien. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet und gebietsweise häufig (Umgebung von Wien, unteres Salzachtal, Salzkammergut).

Beobachtungen und Bemerkungen: Fundorte: Nur in der Au nahe Aggsbach.

Euconulacea

Euconulidae

50. Euconulus fulvus (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Gesteinsindifferent, in Wäldern verschiedener Art, auf Wiesen, am Rand von Sümpfen, meist an feuchten Standorten, aber auch an trockenen Stellen.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 2490 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet und häufig.

Vitrinacea

Vitrinidae

51. Vitrina pellucida (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: zahlreiche mäßig feuchte Standorte verschiedener Art, Wälder und Wiesen, Gebüsche und Heckenstriche, zwischen Gras, Baumwurzeln und Steinen, trockene Lößhänge mit Robinien und Eichen-Hainbuchenbeständen, halboffene Rasenstandorte.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa, bis Mittelasien. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 3100 m

Vorkommen in Österreich: ziemlich gleichmäßig verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: In der Ruine Streitwiesen ziemlich häufig, besonders im mittleren Teil der Burg, oberhalb des Langhauses.

52. Semilimax semilimax (FÉRUSSAC 1802)

Lebensraum: Hauptsächlich Wälder, feuchte, schattige Standorte, unter Steinen und in der Fallaubschicht.

Geographische Verbreitung: Alpin-mitteleuropäisch; Pyrenäen, Alpen, Karpaten, deutsch-böhmische Mittelgebirge. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet, aber in Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Osttirol anscheinend weniger häufig.

Beobachtungen und Bemerkungen: Aggsteingraben: (AGU): in der Laubschichte unter Felsen. Mitterbachgraben: (MI3): mit Weichteilresten, Schale aber stark korrodiert

Zonitidae

53. Zonitidae indet. sp.

54. Vitrea crystallina (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: vielfältige Standorte, feuchte Stellen, unter Laub in feuchten Wäldern, in Augebieten, Bruchwäldern, feuchte bis nasse Wiesen, am Rand von Sümpfen, an Fallholz.

Geographische Verbreitung: Europäisch; in fast ganz Europa Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2660 m

Vorkommen in Österreich: ziemlich verbreitet, vor allem in den nördlichen Landesteilen, im Süden offenbar seltener.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfunde im Untersuchungsgebiet nur im Aggsteingraben, bei der Hälfte des Aufstiegs auf die Ruine Aggstein.

55. Vitrea contracta (WESTERLUND 1871)

Lebensraum: in der Bodenstreu, unter Steinen. Meist in mäßig trockenen Hangwäldern, jedoch auch im offenen Gelände.

Lebensweise: verborgen, an xerothermen Standorten unterirdisch lebend.

Geographische Verbreitung: Europäisch, hauptsächlich im Norden: Island, Britische Inseln, Dänemark, Schweden, Finnland, Mitteldeutschland, Sudetenländer, Polen, Rußland, Kaukasus. Im Südwesten: Spanien, Mittelitalien, fehlt in Südalpen. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 1900 m

Vorkommen in Österreich: nur nördlich des Hauptkammes der Alpen und Alpenostrand, fehlt in Kärnten und Osttirol. Norden: von Bodensee bis Neusiedlersee.

56. Aegopis verticillus (LAMARCK 1822)

Lebensraum: feuchte, schattige Wälder, unter Fallholz und Rindenstücken, Laub, zwischen Steinschutt, in der Bodenstreu bei Quellgebieten, Assoziationscharakterart von Schluchtwäldern.

Lebensweise: meist vergraben.

Geographische Verbreitung: Ostalpin-dinarisch; nordwestliche Balkanhalbinsel, Ostalpen, bis Salzburger und Karnische Alpen, zerstreut bis ins Mährische Stufenland, in Deutschland vereinzelt. Vorkommen in Höhenlagen: 170 - 2200 m

Vorkommen in Österreich: in der östlichen Landeshälfte allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Da es eine reine Waldart ist dringt sie in die Ruinen nicht sehr weit ein und findet sich vor allem in den Randbereichen der Burgen, an den Außenmauern und in der Peripherie. Nur in der Ruine Weitenegg dringt sie etwas weiter ins Burgeninnere ein. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 5)

57. Aegopinella sp. LINDHOLM 1927

Beobachtungen: Auf der Ruine Aggstein wurden mehrere Exemplare mit Gehäusereparatur gefunden.

58. Aegopinella pura (ALDER 1830)

Lebensraum: mäßig feuchte bis trockenere Standorte in Wäldern, vor allem Laub- und Laubmischwäldern, in der Laubschichte, unter Rinden, im Moos und Gras von Felsen, auch am Waldrand unter Gebüschen.

Geographische Verbreitung: Europäisch; im Norden bis in südliches Skandinavien, im Süden bis Katalanien, Mittelitalien; bis Südbulgarien, in den Kaukasus und bis zum Nordiran. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2400 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet und stellenweise häufig.

59. Aegopinella nitens (MICHAUD 1831)

Lebensraum: mäßig feuchte Standorte in Wäldern, zwischen Steinen und Fallaub, unter Altholz und Rinden von Baumstümpfen.

Geographische Verbreitung: Alpin-mitteleuropäisch; Alpen, Westkarpaten, deutsche und böhmische Mittelgebirge, bis ins südliche Niedersachsen. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 2350 m

Vorkommen in Österreich: eine der häufigsten und verbreitetsten Arten.

Beobachtungen und Bemerkungen: Die Art ist sehr variabel. In Streitwiesen gibt es ein Vorkommen einer anderen Ausprägung (engerer, tieferer Nabel, enger gewunden). Möglicherweise handelt es sich dabei um A. minor.

60. Perpolita hammonis H. B. BAKER 1928 = Nesovitrea (P.) hammonis (STRÖM)

Lebensraum: verschiedene feuchte bis mäßig trockene Standorte, Nadel- und Laubwälder, auch Ränder von Sümpfen und mittelfeuchte offene Biotope, Mull von Felsen und auf sauren Böden, gesteinsindifferent.

Geographische Verbreitung: Holarktisch; in fast ganz Europa, ohne den Süden der Mittelmeerhalbinseln, in Nordasien. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2330 m

Vorkommen in Österreich: ziemlich gleichmäßig verbreitet.

61. Oxychilus (Oxychilus) sp. FITZINGER 1833

62. Oxychilus (Oxychilus) cellarius (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: verschiedene feuchte, schattige Standorte, Wälder unter Laub, Fallholz, zwischen Steinschutt, Fuß von Felsen, oft in Höhlen; auch in Gärten unter Abfall.

Geographische Verbreitung: Europäisch; West- und Mitteleuropa; südlich der Donau und im Alpengebiet oft als Kulturfolger; vielfach verschleppt. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 1800 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet, mit Lücken (Bereich des Alpenhauptkammes).

63. Oxychilus (Oxychilus) draparnaudi (BECK 1837)

Lebensraum: feuchte, geschützte Standorte, Wälder, offenes und halboffenes Gelände, zwischen Steinen und Fallaub, unter Holz; auch im Kulturgelände.

Geographische Verbreitung: Ursprünglich in Südwest- und Westeuropa bis Südwestdeutschland, heute in ganz Mitteleuropa, in der Schweiz, in den Sudetenländern; vielfach verschleppt, auch nach Übersee. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1200 m

Vorkommen in Österreich: In Österreich über das ganze Gebiet verteilt; dichte Vorkommen im Bereich des Wienerwaldes, im Grazer Bergland und in Südkärnten.

Beobachtungen und Bemerkungen: Zahlreiches Vorkommen auf der Ruine Aggstein, massiertes Auftreten im Standort D (Brunnenhof), dort zusammen mit Deroceras reticulatum.

64. Oxychilus (Morlina) glaber striarius (WESTERLUND 1881)

Lebensraum: Wälder, Hangschuttwälder, feuchte und schattige Standorte, auch zwischen Steinen und Geröll auf Talhängen, vor allem montan; auch in Höhlen.

Geographische Verbreitung: O. glaber glaber ist alpin verbreitet, kommt in Südfrankreich, Schweiz, und Süddeutschland vor, in Norditalien und im westlichen Österreich. O. glaber striarius ist ostalpin-karpatisch, die Verbreitung erstreckt sich von Südpolen durch Tschechien und Slowakei über Niederösterreich, Steiermark bis Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Vorkommen in Höhenlagen: 460 - 1450 m

Vorkommen in Österreich: Verbreitung von O. glaber striarius: Grazer Bergland, Alpenostrand südlich von Wien, in der Wachau und im Kamptal dichte Fundorte, sonst mehr vereinzelt bekannt.

Beobachtungen und Bemerkungen: Ruine Aggstein, Standort B: bernstein-rötliches Exemplar.

Daudebardiidae

65. Daudebardia sp. HARTMANN 1821

66. Daudebardia rufa (DRAPARNAUD 1805)

Lebensraum: feuchte Wälder des Hügel- und Berglandes, Boden und Fallaub, unter Steinen und Holz, oft im Bereich von Quellen.

Geographische Verbreitung: Süd- und mitteleuropäisch; mit mehreren Unterarten im europäischen und nordafrikanischen Areal der Familie. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1750 m

Vorkommen in Österreich: nur in den nördlichen Landesteilen; in Vorarlberg und von der Salzach bis zum Neusiedler See, am Alpenostrand besonders in der Umgebung von Wien und südwärts bis zum Semmering häufig; nördlich der Donau nur vereinzelt.

Beobachtungen und Bemerkungen: keine Lebendfunde.

67. Daudebardia brevipes (DRAPARNAUD 1805)

Lebensraum: feuchte Wälder, zwischen Fallaub, unter Steinen, im Boden.

Geographische Verbreitung: Süd- und mitteleuropäisch; lückenhafter als die D. rufa; im Oberrheingebiet etwas häufiger, in Böhmen und Mähren selten; in Ungarn im Bükk-Gebirge. Vorkommen in Höhenlagen: 160 - 1400 m

Vorkommen in Österreich: fast das gleiche Verbreitungsbild wie D. rufa, aber noch wenigere Vorkommen bekannt; von Vorarlberg bis zum Attersee und in den südlichen Landesteilen scheinbar fehlend.

Beobachtungen und Bemerkungen: Nur in der Umgebung der Ruine Aggstein, AGU.

Limacacea

Limacidae

68. Limacidae indet. sp.

69. Limax sp. LINNAEUS 1758

70. Limax cinereoniger WOLF 1803

Lebensraum: Wälder, unter Altholz und Steinen, in morschen Stubben.

Geographische Verbreitung: : Europäisch; in fast ganz Europa ohne das nördliche Skandinavien und den äußersten Süden.

Vorkommen in Österreich: Im ganzen Bundesgebiet verbreitet, besonders zahlreiche Fundmeldungen in Niederösterreich und Steiermark.

Beobachtungen und Bemerkungen: Im Untersuchungsgebiet nur in der Umgebung von der Ruine Aggstein gefunden.

71. Limax maximus LINNAEUS, 1758

Lebensraum: Wälder, Hecken und Gärten.

Lebensweise: In Österreich synanthrop, im Süden auch in natürlichen Lebensräumen.

Geographische Verbreitung: süd- und westeuropäisch. Vorkommen in Höhenlagen: 140 - 700 m

Vorkommen in Österreich: Vor allem im Osten, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, vereinzelt in Oberösterreich und Kärnten und Salzburg, im Westen nur wenige Funde.

Beobachtungen und Bemerkungen: Mitterbachgraben 19.04.1989 (MI3): Auf dem Weg wurde ein Lebendexemplar kriechend beobachtet (Außerhalb Probequadranten).

72. Lehmannia marginata (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Laubwälder, bevorzugt Buchen, steigt auf die Stämme auf. Bei Trockenheit unter Rinde, in Baumhöhlen und an den Wurzeln.

Lebensweise: möglicherweise spezialisiert auf Flechten.

Geographische Verbreitung: Europäisch, mit Ausnahme der südlichen Gebiete. Vorkommen in Höhenlagen: 150 - 2600 m

Vorkommen in Österreich: Im gesamten Bundesgebiet, im Westen noch nicht genug erforscht, im Wiener Becken gibt es eine Verbreitungslücke.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfunde Ruine Weitenegg, Ruine Streitwiesen STI.

Agriolimacidae

Beobachtungen: Ruine Wolfstein WO2: Agriolimacidae an den Mauern. (cf. Deroceras rodnae).

73. Deroceras sp.

74. Deroceras (Plathystimulus) rodnae WIKTOR 1973

Lebensraum: Feuchte, kühle Standorte in Laub- und Nadelwäldern, unter Steinen, in morschen Stubben, Hochstaudenfluren, auch montane Wiesen oberhalb von etwa 1000 m, in Moorgebieten.

Geographische Verbreitung: Mitteleuropäisch; im Alpen und Karpatengebiet, entlang der Flüsse ins Vorland reichend. Vorkommen in Höhenlagen: 170 - 1700 m

Vorkommen in Österreich: vermutlich von der Hügelstufe bis in den montanen Bereich weit verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Ruine Streitwiesen: 13.07.1988 : 1 lebendes Exemplar (juv.) an einem Mauerstück im oberen Teil (nicht renovierter Teil).

75. Deroceras (Agriolimax) reticulatum (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Wegränder, Rindenabfälle in Wäldern, synanthrop. Häufig in tieferen Lagen.

Geographische Verbreitung: Ursprüngliche Verbreitung nicht mehr erkennbar, gesamteuropäisch. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 2500 m

Vorkommen in Österreich: im gesamten Bundesgebiet

Arionacea

Arionidae

76. Arionidae indet. sp.

77. Arion lusitanicus MABILLE, 1868

Lebensraum: Lückenräume des Bodens, Holzlagerplätze, Gärten, Mülldeponien, Wiesen, Parkanlagen.

Geographische Verbreitung: Südwesteuropäisch, wurde in alle europäischen Länder verschleppt. Vorkommen in Höhenlagen: 125 - 800 m

Vorkommen in Österreich: Im gesamten Bundesgebiet in Ausbreitung begriffen. Häufig in Niederösterreich, Steiermark, Burgenland.

Beobachtungen und Bemerkungen: Aggstein, Ort: (AO2): 02.10.1989: In der Dämmerung wurden 3 Arion lusitanicus am Weg beobachtet. Ruine Streitwiesen: 13.07.1988 Mehrere lebende Exemplare in der Bachnähe vor der Burg, Farbe: bräunlich-orange.

78. Arion (Mesarion) subfuscus (DRAPARNAUD 1805)

Lebensraum: Wälder, auch Nadelwälder und Fichtenmonokulturen, Wiesen, Gärten, Heckenstriche und unter Buschwerk; an Bäumen aufsteigend, an Pilzen und Altholz.

Geographische Verbreitung: Europäisch; in fast ganz Europa, im Süden lückenhaft und im äußersten Süden fehlend. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 3000 m

Vorkommen in Österreich: ausgesprochen häufiger Waldbewohner; oberhalb der Waldgrenze auch an grasbewachsenen Schutthalden und an Flechten; mit Ausnahme des Marchfeldes allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: Nur Lebendfunde in der Umgebung der Ruine Streitwiesen.

79. Arion (Carinarion) fasciatus (NILSSON 1823)

Lebensraum: Gärten, Ödländer, Friedhöfe, Mülldeponien und Felder; in den Donau-Augebieten auch in natürlichen Biotopen.

Geographische Verbreitung: Nordwesteuropäisch; in Nord-, West- und Mitteleuropa. Vorkommen in Höhenlagen: 125 - 1420 m

Vorkommen in Österreich: Besonders zahlreiche Meldungen aus Niederösterreich; aus Osttirol, Tirol und Vorarlberg nur einzeln bekannt.

80. Arion (Carinarion) silvaticus LOHMANDER 1937

Lebensraum: vielfältige Standorte, laubholzreiche Wälder des Hügel- und Berglandes, im Norden auch in Moor- und Heidewäldern; gerne an Bächen, Stämmen und Altholz in feuchten Tälern.

Geographische Verbreitung: Europäisch; Nord-, West- und Mitteleuropa; im Südosten bis Bulgarien (Rhodopen). Vorkommen in Höhenlagen: 140 - 1800 m

Vorkommen in Österreich: weit verbreitet, in den Donau-Auen anscheinend seltener; besonders viele Fundmeldungen aus Niederösterreich, Steiermark, auch aus Oberösterreich.

Beobachtungen und Bemerkungen: Funde nur in Eitenthal, Aufsammlung.

Helicacea

81. Helicacea indet. sp.

Bradybaenidae

82. Fruticicola fruticum (O. F. MÜLLER 1774)= Bradybaena fruticum (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Feuchte Standorte, Auwälder, lichte Gebüsche, Hecken, Wald- und Feldränder, meidet offene und besonnte Standorte.

Geographische Verbreitung: Europäisch-asiatisch; in fast ganz Europa, ohne Britische Inseln und die nördlichen und südlichen Randgebiete. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 1800 m

Vorkommen in Österreich: f. fasciata (MOQUIN-TANDON 1855) allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: In Weitenegg neben der Ruine in Bachnähe der Weiten (UW1): In den Blättern der Krautschichte beobachtet.

Hygromiidae

83. Trichia sp. HARTMANN 1841

84. Trichia hispida (LINNAEUS 1758)

Lebensraum: vielfältige, feuchtere Habitate, Lichtwälder, Gebüsche, Böschungen, am Fuß von Mauern; unter Holz und Steinen, gerne an Brennesseln, auch im Kulturgebiet.

Geographische Verbreitung: Europäisch; Europa ohne die südlichen Halbinseln. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 2300 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet und häufig.

Beobachtungen und Bemerkungen: Besonders in der Ruine Weitenegg (25.02.1989 D23: auf Felsen aktiv kriechend) an feuchteren Standorten gefunden, aber nicht auf der Ruine Aggstein, nur in der Ortschaft Aggstein (AO2).

85. Petasina unidentata (DRAPARNAUD 1805) = Trichia (P.) unidentata (DRAPARNAUD 1805)

Lebensraum: zwischen Steinen in feuchten Wäldern; auch Hochstaudenfluren und oberhalb der Baumgrenze.

Geographische Verbreitung: Ostalpin-karpatisch; von der Ostschweiz durch die Alpen und das nördliche Alpenvorland, bis in die Westkarpaten und zum Polnischen Jura; in Frankreich zweifelhaft. Vorkommen in Höhenlagen: 150 - 2300 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet.

Beobachtungen und Bemerkungen: sehr häufig in der Ruine Aggstein:, dort treten Exemplare ohne Zahn auf, auch bei dieser Art treten in der Ruine Reduktionen der Schalenbestandteile auf.

86. Petasina edentula (DRAPARNAUD 1805)

Lebensraum: Krautschicht, unter Laub und Steinen in feuchten Bergwäldern, nicht über der Baumgrenze.

Geographische Verbreitung: Westalpin, West-Alpen nördlich der Durance und Französischer Jura bis mittlere Schwäbische Alb, Nord-Alpen südwärts bis zu den Julischen Alpen; kaum im Alpenvorland. Vorkommen in Höhenlagen: 500 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet, fehlt im Osten.

Beobachtungen und Bemerkungen: keine Lebendfunde.

87. Xerolenta obvia (MENKE 1828) = Helicella obvia (HARTMANN 1840)

Lebensraum: trockene, exponierte Standorte, Weg- und Feldränder, Böschungen, Steppenart.

Geographische Verbreitung: Südost- und mitteleuropäisch; von Kleinasien über die östliche und mittlere Balkanhalbinsel und die Karpatenländer bis zur Südküste der Ostsee, nach Südostfrankreich; in Deutschland bis etwa zur Linie Heidelberg-Lübeck. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2130 m

Vorkommen in Österreich: weit verbreitet, besonders dicht im Nordosten, im Westen spärlicher, am Südabfall der Hohen Tauern tief in die Täler eindringend.

Beobachtungen und Bemerkungen: Besonders in den aufgelassenen Weingärten um Spitz und an der Teufelsmauer, häufiges Vorkommen auf den trockenen Grasstandorten der Ruine Weitenegg, aber selten Lebendfunde.

88. Urticicola umbrosus (C. PFEIFFER 1828)

Lebensraum: Kraut- und Strauchschichte feuchter Wälder, zwischen Fallaub, unter Holz und Steinen, in Ufernähe.

Geographische Verbreitung: Ostalpin-karpatisch; von der westlichen Ukraine über die Nordkarpaten und den polnischen Jura bis in die östlichen deutschen Mittelgebirge, Ostalpen, Alpenvorland; Westgrenze etwa im östlichen Fränkischen Jura, in Oberschwaben, Tiroler Inntal; im Süden in Bosnien. Vorkommen in Höhenlagen: 140 - 2130 m

Vorkommen in Österreich: vorwiegend östlich verbreitet, wird im westlichen Tirol selten und fehlt in Vorarlberg.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfunde nur an der Weiten (Fuß der Ruine Weitenegg) und in der Ruine Streitwiesen (STC) und Umgebung (SU7).

89. Monachoides incarnatus (O. F. MÜLLER 1774) = Perforatella (M.) incarnata (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: mäßig feuchte bis feuchte Wälder und Heckenstriche, Buschsäume; in der Laubschichte, unter Altholz und Steinen, am Fuß von Felsen im Lockerboden, Jungtiere gerne an Kräutern aufsteigend.

Geographische Verbreitung: Mittel- und südosteuropäisch; im Westen bis Mittelfrankreich, im Süden von den Südalpen bis Bulgarien, im Osten bis zu den Westkarpaten; in der Norddeutschen Tiefebene bis zur Oder; im Norden bis Südschweden. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2300 m

Vorkommen in Österreich: sehr verbreitet, tief in die Alpentäler eindringend.

Beobachtungen und Bemerkungen: In den Ruinen selbst kommt die Art vor, aber nur an den vegetationsreicheren Standorten. Umgebung der Ruine Aggstein (AGU): Ein dunkelbraunes Exemplar mit deutlich roter Lippe; Standort B: 1 Leerschale mit Drilidae-Puppe. Aggsbach Au, AU2: aberrante Bildung bei einer Leerschale. Ruine Wolfstein: 25.05.1989: Häufig in rötlichbrauner Ausprägung.

90. Perforatella rubiginosa (A. SCHMIDT 1853)

Lebensraum: feuchte Wiesen.

Geographische Verbreitung: Osteuropäisch-sibirisch. Von Sibirien durch Rußland, über baltische Staaten, in norddeutsche Tiefebene, nach Pommern, Mecklenburg bis Holstein und ins Gebiet von Hamburg, Niederrhein, Niederlande, vereinzelt Belgien, Rheintal bis Kaiserstuhl, Tschechien, Karpatenbogen ostwärts bis zum Nordkaukasus. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 560 m

Vorkommen in Österreich: nur im östlichsten Teil, Alpenostrand und Alpen-Vorland. Melk ist die westlichste Grenze. Zwischen Wien und Neusiedlersee am häufigsten. Burgenland: spärlich, südliche Grenze ist Bocksdorf.

Beobachtungen und Bemerkungen: Lebendfunde nur an der Weiten, Fuß der Ruine Weitenegg. UW2.

91. Euomphalia strigella (DRAPARNAUD 1801)

Lebensraum: Kalkhold, Heckenstriche, unter Gebüschen und im Lichtwald, felsige Standorte, auch Halbtrockenrasen und an mäßig exponierten, sonnigen Standorten

Geographische Verbreitung: Ost- und mitteleuropäisch; von Südskandinavien bis zum Schwarzen Meer, im Westen bis ins östliche Schleswig-Holstein, zum Rhein, durch Mittelfrankreich bis zu den Pyrenäen. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 1760 m

Vorkommen in Österreich: In ganz Österreich lückenhaft verbreitet, besonders häufig von der Wachau und vom Kamptal an, um den Alpenostrand bis Kärnten und Osttirol.

Beobachtungen und Bemerkungen: Häufig in der Ruine Weitenegg. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 6)

92. Helicodonta obvoluta (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Kalkhold, in Wäldern unter Fallaub, unter Altholz und unter der Rinde von Stubben, unter Steinen, auch in Heckenstrichen, meist im Bergland.

Geographische Verbreitung: Süd- und mitteleuropäisch; von den Pyrenäen durch Süd- und Mittelfrankreich bis Belgien, Süd-Limburg und in die deutschen Mittelgebirge; nach Osten bis zu den inneren Westkarpaten, im Süden in den Alpen, bis in die Toskana und auf die nordwestliche Balkanhalbinsel; Reliktvorkommen in Südostengland und in Schleswig-Holstein. Vorkommen in Höhenlagen: 150 - 2260 m

Vorkommen in Österreich: Zusammenhängend im östlichen Teil Österrreichs verbreitet, von der Salzach über Niederösterreich und das Grazer Bergland die Ostalpen umgreifend; im Süden in Kärnten und in Osttirol. In Westösterreich anscheinend nur in Vorarlberg häufiger.

Beobachtungen und Bemerkungen: Im unteren Teil des Aggsteingrabens (AGU 13.07.1988) an Felsen kriechend. Häufig in der Ruine Wolfstein (viele Leerschalen), an Felsen, unter Steinen.

Helicidae

93. Arianta arbustorum (LINNAEUS 1758)

Lebensraum: vielfältige Standorte, feuchte Wiesen und Krautbestände, Wälder, Heckenstriche, Augebiete und alpine Grasheiden.

Lebensweise: Veränderlich, mit ökologischen Reaktionsformen und geographischen Rassen.

Geographische Verbreitung: Alpin, mittel- und nordwesteuropäisch; Nordwest- und Mitteleuropa mit Alpen und Karpaten, von den spanischen Ostpyrenäen bis nach Nordnorwegen und Island, in Nordirland, im nördlichen Ostseegebiet in Küstennähe; im Osten zerstreut bis in die Westukraine. Vorkommen in Höhenlagen: 130 - 2340 m

Vorkommen in Österreich: . In Österreich allgemein verbreitet, und in höheren Lagen auch an trockeneren Standorten.

Beobachtungen und Bemerkungen: Vorkommen in der Ruine Streitwiesen (Standort STA: ein Exemplar mit eingedrückter und ausgebesserter Schale) und am Nordhang des Ruinenberges in Weitenegg: Straßenrand, (BS, 26.07.1990) in den unteren 30 cm am Felsen. Fehlt auf der Ruine Aggstein und ihrer unmittelbaren Umgebung.

94. Helicigona lapicida (LINNAEUS 1758)

Lebensraum: Gesteinsindifferent, an schattigen, efeubewachsenen Mauern und Felsen, in deren Spalten und Vertiefungen, in alten Wäldern und Heckenstrichen, gerne an verschiedenen Bäumen aufsteigend (Buche, Hainbuche, Ahorn).

Geographische Verbreitung: West- und mitteleuropäisch; von Mittelportugal bis Mittelskandinavien, in Großbritannien bis Schottland, isoliert in Südirland; in den Alpen nördlich des Hauptkammes; im Osten bis in den Polnischen Jura und in die Westkarpaten. Vorkommen in Höhenlagen: 155 - 1700 m

Vorkommen in Österreich: nur in den nördlichen Landesteilen, sich nur in Vorarlberg und Tirol dem Alpenhauptkamm nähernd, im Osten nicht an den Alpenostrand heranreichend.

Beobachtungen und Bemerkungen: keine Lebendfunde, Leerschalen nur in den Ruinen Wolfstein und Senftenberg.

95. Isognomostoma isognomostoma (SCHRÖTER 1784)

Lebensraum: Gesteinsindifferent, charakteristisch für Bergwälder, unter Fallholz, zwischen bemoosten Steinen, unter der Rinde von Baumstümpfen.

Geographische Verbreitung: Alpin-karpatisch-sudetisch; Alpen, Karpaten, deutsche bis polnische Mittelgebirge; isoliert im ehemaligen Ostpreußen. Vorkommen in Höhenlagen: 150 - 2300 m

Vorkommen in Österreich: verbreitet, soweit der Bergwald reicht, im nordöstlichen Niederösterreich und in der südöstlichen Steiermark offenbar weitgehend fehlend.

Beobachtungen und Bemerkungen: Im Untersuchungsgebiet hauptsächlich auf der Ruine Streitwiesen.

96. Cepaea sp. HELD 1838:

97. Cepaea vindobonensis (FÉRUSSAC 1821)

Lebensraum: warme Täler und Hügelländer, unter Gebüschen, am Fuß von Mauern, in steinigen Kurzrasen, an Böschungen und Ruderalplätzen, an Felshängen und im Lichtwald.

Geographische Verbreitung: : Ost- und südosteuropäisch; Karpatengebiet, Ostalpenraum, im Westen bis Passau (offenbar erloschen) und bis zum Tagliamento; Balkanhalbinsel bis Thessalien und nördliches Schwarzmeergebiet; im Norden bis ans sächsische Elbtal, zerstreut durch Polen, bis fast zur Ostsee. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1500 m

Vorkommen in Österreich: In Österreich in der östlichen Landeshälfte verbreitet; stellenweise im Rückzug (Oberösterreich).

Beobachtungen und Bemerkungen: Aggsbach Markt: Exemplar auf Halm haftend. Lebend im gesamten Bereich der Ruine Weitenegg.

98. Cepaea hortensis (O. F. MÜLLER 1774)

Lebensraum: Wälder, Wiesen, Heckenstriche.

Geographische Verbreitung: West- und mitteleuropäisch; von Nordostspanien über Frankreich und die Britischen Inseln bis Nordnorwegen, Südisland, im Osten bis in die Ostseeländer; Westkarpaten, Nord- und Südostalpen und angrenzende Karstländer. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 1750 m

Vorkommen in Österreich: Besonders im Norden verbreitet, wenig in die Alpen eindringend und dem Hauptkamm nicht besonders nahe kommend.

Beobachtungen und Bemerkungen: In den Ruinen Weitenegg und Streitwiesen häufig, auf Aggstein nur stellenweise. Am Nordhand der Ruine Weitenegg (Straßenrand): Auf dem Felsen findet man sie in allen Altersklassen und in mehreren Variationen (rötliche, gelbe und gestreifte Schalenfärbungen) zusammen mit Helix pomatia. Auch auf Streitwiesen findet man sie an den Felsen und Mauerpartien. (Abbildung: Siehe Anhang, Bildtafel 6)

99. Helix pomatia LINNAEUS 1758

Lebensraum: Lichtwälder, Gebüsche, Hecken, nicht an ganz schattigen oder zu trockenen Stellen, auch kulturfolgend; kalkhold.

Geographische Verbreitung: Mittel- und südosteuropäisch; im Norden bis Südschweden, im Westen bis Südengland, Mittelfrankreich, im Osten durch Polen, bis Estland, Weißrußland, in die Westukraine; nach Norditalien, nördliche und mittlere Balkanhalbinsel bis Makedonien. Vorkommen in Höhenlagen: 120 - 2000 m

Vorkommen in Österreich: allgemein verbreitet und häufig.

Beobachtungen und Bemerkungen: Häufig in der Ruine Weitenegg und vor allem am Ruinenberg. Am Felsen an der Straße im Norden wurde die Art an Felsen kriechend beobachtet. In der Ruine Aggstein kommt sie nur an wenigen Stellen vor (nur Leerschalen). In der Ruine Wolfstein kommen häufig relativ große lebende Exemplare vor. In der Ruine Hinterhaus wurden nur Leerschalen gefunden, aber am Weingartenweg wurde sie kriechend gefunden, auch an der Teufelsmauer wurden mehrere lebende Exemplare beobachtet, auch an Felsen. Nahe der Ruine Streitwiesen zahlreich, auch in der Ruine, dort sogar sehr große Exemplare.

Die aquatischen Arten

Im Untersuchungsgebiet wurden keine aquatischen Lebensräume untersucht, da die drei Ruinen nicht von bewässerten Burggräben begleitet sind. Dennoch fanden sich in den Proben manchesmal Leerschalen von aquatischen Gastropoden. Generell kann davon ausgegangen werden, daß diese Schalen entweder von Tieren vertragen worden sind, oder durch den Menschen ( ev. über Baumaterial der Ruinen) in die Standorte gelangt sind. Manche der Vergleichsstandorte liegen in unmittelbarer Nähe zu Gewässern. Hier ist es möglich, daß manche der Gastropoden durch kleinräumige Wanderungen aus dem Wasser heraus zu den untersuchten Quadranten gelangt sind (z. B.: Galba truncatula). Im folgenden soll nur eine Liste der gefundenen aquatischen Arten angeführt werden.

Valvatacea

Valvatidae

Valvata cristata O. F. MÜLLER 1774:

Streitwiesen: STE, 25.3.1989 / Str3.

Truncatellacea

Hydrobiidae

Potamopyrgus antipodarum (GRAY 1843)

Ruine Aggstein: AO4, 8.4.1990 / A8; E, 24.5.1989 / A4.

Lithoglyphus naticoides (C. PFEIFFER 1828)

Ruine Aggstein: B, 24.5.1989 / A10; B, 24.5.1989 / A10.

Lymnaeacea

Lymnaeidae

Galba truncatula (O. F. MÜLLER 1774)

Ruine Aggstein: AO7, 8.4.1990 / A9.

Aggsbach: AU1 24.05.1989/ Au1

Radix peregra (O. F. MÜLLER 1774):

Ruine Aggstein: AM1, 3.10.1988 / A2.

Planorbacea

Planorbidae

Gyraulus albus (O. F. MÜLLER 1774)

Ruine Weitenegg: UW3, 13.9.1990 / W4.

Ancylidae

Ancylus fluviatilis O. F. MÜLLER 1774